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Webseiten
Die wichtigste Anwendung des Internets sind Webseiten, die im Browser angezeigt werden. Wenn du auf Zalando einkaufst, deine Ferien auf Google Maps planst, oder ein Youtube-Video anschaust, so tust du das meist auf einer Webseite (oder einer Mobile-App, die aber oft nichts anderes als eine eingebettete Webseite ist…).
Aufbau einer Webseite
Aber was ist eine Webseite genau? Wie ist sie aufgebaut?
Eine Webseite ist nichts anderes als eine Sammlung von Dateien:
- Text mit Markup (HTML: HyperText Markup Language)
- Formatierung (CSS: Cascading Style Sheets)
- Bilder (und andere Medien)
- Scripts (werden wir in diesem Kurs nicht anschauen)
In Grundlagenfach werden wir die ersten drei Punkte anschauen.
Revolution im Web
Das Web ist einerseits die Plattform für unzählige Anwendungen von Youtube über Instagram zu Wikipedia, die von Milliarden benützt werden - und gleichzeitig eine Plattform, auf der jede:r seine eigenen Inhalte publizieren kann.
Drei Entwicklungen machen das Web zur wohl revolutionärsten Technologie seit dem Buchdruck:
Hyperlinks
Jahrhunderte waren Medien (Bücher, später auch Radio und Fernsehen) linear: Ein Buch wird von Anfang bis Ende gelesen. Ein bestimmtes Kapitel zu finden benötigt ein Inhaltsverzeichnis, um Themen zu Schlagworten zu finden, ist ein thematischer Index nötig. Verweise auf andere Bücher sind mühsam („wie Isaac Newton auf Seite 42 der Principia Mathematica, 3. Auflage 1726, geschrieben hat…“).
Hyperlinks waren von Anfang an Teil des Web, und ermöglichen es, direkt auf andere Teile desselben Dokuments, aber auch in jedes andere Dokument auf dem Netz zu springen. Die ganze schriftliche Welt verschmilzt so zu einem Netz aus Texten und Links.
Publikationen für Alle
Eine öffentliche Stimme zu haben, also seine Texte einem Publikum zugänglich zu machen, war Jahrhunderte lang einer kleinen Elite vorbehalten. Der Druck eines Buchs oder einer Zeitung, oder die Produktion einer Radio- oder TV-Sendung bedingt hohe Fixkosten (Investitionen in eine Druckerei und ein Studio, in Vertriebsstrukturen und Sendeanlagen). Publikation wird durch ein paar wenige, mächtige Aktoren kontrolliert: Verlage, Redaktionen, Studios.
Mit dem Internet kollabieren die Schranken: jede:r kann praktisch gratis seine Inhalte auf dem Web veröffentlichen und potentiell der ganzen Welt zugänglich machen.
Das führt einerseits zum Kollaps von Geschäftsmodellen, die auf der Exklusivität der Publikation beruhen (Zeitung), und zu einer Ablösung von etablierten Strukturen:
- Zeitungen vs. Blogs
- Brockhaus vs. Wikipedia
- Fernsehen vs. Youtube
= Ist das gut oder schlecht? = Natürlich führt die neue Freiheit auch dazu, dass jeder Schrott publiziert wird, und jede abstruse Verschwörungstheorie ein Publikum findet.
Andererseits haben Millionen von Menschen erstmals eine Stimme und können gehört werden, auch wenn es den Mächtigen nicht gefällt. Es ist kein Zufall, dass autoritäre Regierungen viel darin investieren, das Internet zu zensurieren und den Zugang zur Publikation einzuschränken (Iran, Ägypten, Türkei, China, um nur ein paar zu nennen).