# Python Zusammenfassung Mit den folgenden sechs Merkmalen kannst du jedes Programm schreiben: ## The Big Six ### Variablen In **Variablen** werden Werte gespeichert, die man im Laufe des Programms lesen oder verändern will. Variablen haben einen Namen und einen Wert. Den Namen der Variable darf man frei wählen. Nicht erlaubt sind allerdings die Schüsselwörter (z.B. *from*, *repeat*, ...) und Namen mit Sonderzeichen. Variablen kannst du ganz einfach deklarieren: ` = ` Variablen haben jeweils einen **Typ**: * **Zahlen**: Mit Zahlen kann man rechnen. * Ein Text wird in der Informatik als **String** bezeichnet. In Python müssen Strings immer in Anführungs- und Schlusszeichen geschrieben werden. Zahlen sind keine Strings und benötigen deshalb keine Anführungs- und Schlusszeichen. Natürlich kann man mit Strings nicht rechnen. **Beispiele:** x = 7 # Zahl a = "Hallo, ich bin ein String!" # String #### Operationen mit Zahlen Betrachte als Beispiel den folgenden Code: x = 7 y = x*x print(y) Im ersten Schritte legen wir eine Variable mit Namen `x` fest und weisen ihr den Wert 7 zu. Danach quadrieren wir die Zahl und speichern diesen Wert in einer zweiten Variable mit Namen `y`. Nun geben wir in der Konsole den Wert der Variable `y` (also 49) aus. Die **Konsole** (auch **Terminal**) ist das Fenster unterhalb des Code-Fensters. Um etwas in der Konsole auszugeben, schreiben wir dies in die `print(...)` Funktion. Führe diesen Code (selber schreiben, nicht copy-paste!) nun selbst aus. Weise der Variablen `x` nun einen anderen Wert zu. Damit wird dann auch der Wert der Variablen `y` verändert und dementsprechend sieht die Ausgabe im Terminal anders aus. Einige wichtige **mathematischen Operatoren** sind: ^ Funktion ^ Python-Code ^ Resultat ^ | Addition | `7+3` | `10` | | Subtraktion | `7-3` | `4` | | Multiplikation | `7*3` | `21` | | Division (Nachkommastellen) | `7/3` | `2.3333333333...` | | Ganzzahldivision | `7//3` | `2` | | Hoch (z.B. 2 hoch 5) | `2**5` | `32` | | Wurzel (z.B. Wurzel von 2, sqrt für square-root) | `sqrt(2)` | `1.4142135...` | | Modulo (Rest der Ganzzahl-Division) | `7%3`| `1` | #### Operationen mit Strings ^ Funktion ^ Python-Code ^ Resultat ^ | Länge | `len("Eine Zeichenkette")` | `17` | | Buchstabe auslesen | `"Hallo"[1]` | `"a"` | | Aneinanderreihen | `"Hallo" + "Welt"` | `"HalloWelt"` | | _Multiplikation_ | `"lol" * 5` | `"lollollollollol"` | ### Verzweigung Ziel: Ein Stück Code nur ausführen, falls eine Bedingung erfüllt ist. if : # Codeblock der ausgeführt wird, # falls (if) Bedingung erfüllt (True) ist Wollen wir zwei Fälle unterscheiden, können wir mit `else` arbeiten. Achtung: `else` hat keine Bedingung - der Block wird dann ausgeführt, wenn die `if`-Bedingung nicht zutrifft. if : # Codeblock der ausgeführt wird, # falls (if) Bedingung erfüllt (True) ist else: # Codeblock der ausgeführt wird, # der ansonsten ausgeführt wird, # falls also Bedingung NICHT erfüllt ist (False) Gibt es aber **drei oder mehr Fälle**, muss man `if`-`else`-Verzweigungen ineinander verschachteln. Dadurch wird der Code unübersichtlich und fehleranfällig. Es ist dann besser, mit `elif` die weiteren Fälle zu programmieren, da man mit dieser **beliebig viele Fälle** unterscheiden kann: if : # Code, falls erfüllt ist. elif : # Code, falls erfüllt ist, aber nicht . else: # Code, falls keine der Bedingungen erfüllt ist. Bemerkungen: * Es gibt genau eine `if`-Anweisung! * Man kann **beliebig viele** (auch null) `elif`-Anweisungen hintereinander schalten. * Es gibt keine oder eine `else`-Anweisung. * Falls die Bedingung bei `if` oder einem `elif` erfüllt ist, werden alle darauffolgenden `elif` gar **nicht mehr überprüft**. ### Schleifen Ziel: Ein Stück Code soll wiederholt ausgeführt werden, solange eine Bedingung erfüllt (`True`) ist. while : # Dieser Codeblock wird solange ausgefuehrt, # wie die True (also erfuellt) ist # Dieser Code wird ausgeführt, # sobald die nicht mehr erfüllt ist ### Bedingungen Sowohl in Schleifen wie auch in Verzweigungen werden Bedingungen überprüft. Bedingungen sind Code-Ausdrücke, die in einen Wahrheitswert (`True` - die Bedingung ist erfüllt, oder `False`, sie ist nicht erfüllt) umgewandelt werden können. Die einfachste Bedingung ist also gerade so ein Wahrheitswert. Eine `while True`-Schleife wird nie regulär beendet, wir verwenden Sie für einen Programmteil der nicht verlassen werden sollen (z.B. in der Robotik): while True: if button_a.is_pressed(): display.show(Image.SMILE) #### Vergleichs-Operatoren Für komplexere Bedingungen in Verzweigungen und Schleifen benötigen wir **Vergleichsoperatoren:** ^ Operator ^ Erklärung ^ | `x == 4` | x ist Zahl und hat Wert von genau 4 | | `s == "Hallo"` | s ist String und hat genau den Inhalt "Hallo" | | `x != 4` | x ist NICHT eine Zahl vom Wert (Ungleich-Operator)| | `x > 5` | x ist Zahl grösser als 5 | | `x >= 5` | x ist Zahl grösser gleich 5 | | `x < 5` | x ist Zahl kleiner als 5 | | `x <= 5` | x ist Zahl kleiner gleich 5 | #### Implizite Umwandlung in Wahrheitswert Python kann alle Werte irgendwie in einen Wahrheitswert umwandeln: * `False` sind: * die Zahl `0` oder `0.0` * der leere String `""` und die leere Liste `[]` * `None` * `False` selbst * `True` ist alles andere: * alle anderen Zahlen ausser 0 * alle nicht-leeren Strings und Listen * `True` selbst * alle anderen Objekte #### Logik-Operatoren Mit **Logikoperatoren** können mehrere Aussagen **verknüpft** (`and`, `or`) oder eine Aussage **negiert** (`not`) werden: ^ Operator ^ Erklährung ^ | `A and B` | ist `True` nur falls beide Aussagen `A` und `B` `True` sind | | `A or B` | ist `True` nur falls mindestens eine der Aussagen `A` und `B` `True` ist | | `not A` | negiert Aussage `A` | ### Listen Eine Liste ist eine Sequenz von Werten, die in einer einzigen Variable gespeichert werden. Eine Liste erstellt man wie folgt: L = ['a', 'b', 'c', 'd'] Eine Liste besteht aus **Elementen**, die Position eines Elements wird **Index** genannt. Die Elemente einer Liste kann man über ihren Index **auslesen**. Das erste Element hat den Index 0, das zweite den Index 1 usw. `print(L[2])` gibt also `c` in der Konsole aus. Ganz ähnlich kannst du auch einen **Wert ändern**: `L[2] = 'B'`. Elemente hinten **hinzufügen** kann man mit append: L = ['a', 'b', 'c', 'd'] L.append('e') Nach dem append-Befehl sieht die Liste wie folgt aus: `['a', 'b', 'c', 'd', 'e']`. Mit `print(L)` kannst du dich selbst davon überzeugen. Weitere wichtige Befehle sind L.insert(2,'z') # fügt an Index-Position 2 den Wert 'z' ein L.pop(4) # Entfernt das Element mit Index 4 len(L) # Gibt an, wieviele Elemente sich in der Liste befinden. Diesen Wert kann man z.B. printen oder in einer Variablen speichern #### Iteration Iteration bedeutet, alle Elemente einer Liste durchzugehen. Mit einer `while`-Schleife könnte das so aussehen: i = 0 while i < len(L): print(L[i]) i = i + 1 Noch etwas eleganter geht dasselbe mit einer `for`-Schleife. Dabei wird die Schleifen-Variable (im Beispiel `e`) in jedem Durchgang der Schleife auf das nächste Element der Liste gesetzt. for e in L: print(e) ### Funktionen Eine **Funktion** verpackt ein Stück Code, das wir öfter benötigen. Die Funktion ist immer wie folgt aufgebaut: def name_der_funktion(PARAMETER): # Parameter sind optional, die Klammern nicht. # CODE DER FUNKTION return RETURN_WERT # ist optional Wir verwenden Funktionen schon lange, viele kennst du: `print` und `input`, `random.randint`, `len`. Zudem gibt es Funktionen, die zu einem Objekt gehören: digits = [0, 1, 2, 3, 4, 5] digits.append(6) # Die Funktion append gehört zum Listen-Objekt message = "Wir haben {0} Ziffern".format(7) # Die Funktion format gehört zum String-Objekt Gründe, um Funktionen zu benützen: * Effizienz: Wiederholung vermeiden, mehrfach benötigten Code nur einmal schreiben. * Klarheit: Der Name der Funktion dokumentiert, was hier passiert. * Isolation: Eine Funktion bearbeitet nur ihre Argumente, andere Variablen sind tabu! Vergleich den folgenden Code und entscheide, was klarer ist: numbers = [58, 100, 2, 24, 34, 34, 41, 46, 49, 45] count = 0 for n in numbers: if n % 5 == 0: if n % 3 == 0: count = count + 1 print(count) def is_multiple(number, factor): return number % factor == 0 def count_multiples_of(candidates, x, y): count = 0 for n in candidates: if is_multiple(n, x) and is_multiple(n, y): count = count + 1 return count numbers = [58, 100, 2, 24, 34, 34, 41, 46, 49, 45] print(count_multiples_of(numbers, 5, 3))